Lao Tse hat einmal gesagt, „Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf.“ Diese Weisheit ist jedoch nicht immer einzuhalten, da es bestimmte Situationen gibt, in denen eine Konfrontation unvermeidlich ist. Sollte man in so eine Situation geraten, ist es wichtig, sich schnell und effektiv verteidigen zu können ohne großartig darüber nachdenken zu müssen (denn die Zeit hat man in einem Ernstfall nicht). Deshalb lud der BKB, mitten in der Juli Sommerhitze am 21.07.2018, zu einem Selbstverteidigungslehrgang in Ingolstadt ein. Als Ausrichter der Veranstaltung fungierte die Karateabteilung des TSV Ober-/Unterhaunstadt. Als Referenten konnten Sigi Wolf (9.Dan), Fritz Oblinger (8.Dan) und Elmar Griesbauer (5.Dan) gewonnen werden.
Sigi Wolf übernahm zwei Trainingseinheiten an diesem Tag. Er veranschaulichte unterschiedliche Abwehrtechniken aus den Katas um sich gegen klassische Karate Angriffe, wie Kisami-Zuki und Gyuaku-Zuki, verteidigen zu können. Aber auch realistische Straßenangriffe wie Ohrfeigen, Schwinger und Würgeattacken wurden von ihm thematisiert. Die Teilnehmer haben bei den Übungen bemerkt, dass die Verteidigungstechniken nicht bei jedermann gleich wirksam sind, da jeder Partner eine unterschiedliche Körpergröße, Statur, Gelenkigkeit, usw. besitzt. Das Hauptaugenmerk bei allen Techniken legte Sigi Wolf auf den Schutz der sensiblen Körperregionen wie Kopf und Leistengegend. Ein „grundschulmäßiges“ Ausführen der Techniken ist wegen der niedrigeren Geschwindigkeit und offenen Deckung daher in der Selbstverteidigung nicht zu empfehlen.
In der Trainingseinheit von Fritz Oblinger ging es ebenfalls um die Abwehr von Angriffen, wie geraden Faustschlägen oder dem Schubsen. Dabei ging er gezielt auf die Vitalpunkte des Menschen ein, um den Angreifer schnell und ohne großen Kraftaufwand unter Kontrolle zu bringen.
Abschließend legte Elmar Griesbauer seinen Fokus auf Situationen in kurzen Distanzen, hauptsächlich auf den Fall, dass man bereits vom Angreifer am Revers gepackt worden ist. Er zeigte, wie man sich mittels verschiedener Schlag-, Druck- und Hebeltechniken aus den Situationen befreien kann und den Angreifer unter Kontrolle bringt.
Die Referenten zeigten mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen, wie vielfältig die Selbstverteidigung ist. Jetzt heißt es für die Teilnehmer, das Gelernte mit unterschiedlichen Partnern zu üben und zu verinnerlichen um im, hoffentlich nie vorkommenden, Fall der Fälle gerüstet zu sein.